Jung und Alt gemeinsam in Bewegung
Sich gemeinsam bewegen macht Spaß und hat schon so manchen Faulpelz aus der Reserve gelockt. Für das Familien-Sportprogramm ideal geeignet sind Fahrradtouren. Sie bereiten sowohl Kindern als auch Eltern und Großeltern viel Freude. Doch empfiehlt es sich, einige Vorkehrungen zu treffen. Besonders kleinere Kinder lassen sich besser „bei der Stange halten“, wenn man ihnen ein attraktives Ausflugsziel in Aussicht stellt. Das kann die Eisdiele im Nachbarort sein, ein Spielplatz oder ein Tierpark.
Neben Fahrradfahren sind auch Inline-Skating, der Besuch des Frei- oder Hallenbads, gemeinsames Tanzen oder Gymnastik zu fetziger Musik, eine Familienolympiade im Sportstadion oder eine Waldwanderung mit Spurensuche wunderbare Möglichkeiten für gemeinsame Familien-Unternehmungen mit integriertem Sportprogramm.
Machen Sie den Spielplatz zum Aktivplatz
Spielplätze fordern zur Bewegung auf und bringen Spaß – nicht nur kleinen Kindern. Doch nicht überall ist es gern gesehen, wenn Erwachsene die Wippe der Kinder blockieren.
Viele Städte passen ihr Angebot inzwischen der älter werdenden Bevölkerung an, haben ihre Spielplätze ergänzt oder neue, generationenübergreifenden Bewegungsräume geschaffen. Denn Schaukeln und Balancieren macht auch den Großeltern Spaß. Dazu brauchen Seniorinnen und Senioren aber nicht immer spezielle Bewegungsgeräte, auch einfache Bewegungsübungen und -spiele auf der grünen Wiese, die ohne viel Hilfsmittel auskommen, bringen Auflockerung, Kräftigung und mehr Bewegungssicherheit.
Hierzu entwickelte die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium eine Kampagne mit dem Ziel, den öffentlichen Raum zur Bewegungsförderung für Alt und Jung zu nutzen.
Weitere Informationen zu generationenübergreifenden Bewegungsangeboten finden Sie hier.
Auf der grünen Wiese
Wie wäre es mit einem Federball-Match gegen das Kind oder Enkelkind im städtischen Park? Und wenn Oma und Opa nach dem Spiel eine Auszeit brauchen, finden sie sicher eine Bank zum Ausruhen, von der aus sie den Jüngeren beim Toben zuschauen können.
Unser Tipp: Nehmen Sie Getränke mit oder packen Sie einen Picknickkorb mit kleinen Snacks und einer Decke. Bewegung macht durstig und hungrig, und eine Pause zwischendurch tut allen gut!
Nicht nur wegen des täglichen Spaziergangs: Tiere halten ist gesund
Haben Sie ein Haustier? Glückwunsch! Denn dann sorgt Ihr Schützling wahrscheinlich dafür, dass es Ihnen gut geht. Haustiere sind Seelenschmeichler, die uns aktivieren, unser Immunsystem unterstützen und sich positiv auf unsere sozialen Fähigkeiten auswirken können. Und gerade wenn man einen Hund hat, heißt es täglich: Raus an die frische Luft!
Mehr als 30 Millionen Haustiere leben in deutschen Haushalten. Am beliebtesten sind in Deutschland Katzen, an zweiter Stelle stehen Kleintiere wie Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen, dicht gefolgt von Hunden. So unterschiedlich Haustiere auch sein mögen, ein Aspekt verbindet sie: Alle tierischen Mitbewohner wirken sich positiv auf unsere Gesundheit – vor allem auf unsere Psyche – aus. Denn indem wir uns um unsere Schützlinge kümmern und vor allem die felligen Gefährten mit Streicheleinheiten verwöhnen, erfahren wir ein Gefühl von Nähe und Liebe. Das hellt nachweislich unsere Stimmung auf und bekämpft Ängste. Tiere sind wunderbar unkompliziert: Für sie sind Aussehen, Bildungsstand und Beruf „ihres Menschen“ unwichtig. Sie nehmen uns genauso an, wie wir sind. Davon profitieren vor allem einsame Menschen und auch solche, denen in der Gesellschaft wenig soziale Anerkennung entgegengebracht wird.
Für jedes Alter geeignet
Ein Haustier wirkt sich positiv auf Menschen unterschiedlichen Alters aus: Kinder lernen durch Haustiere bereits in jungen Jahren, Verantwortung zu übernehmen und entwickeln dabei ein Gespür für die Bedürfnisse eines anderen Lebewesens. Für Teenager kann ein Haustier Freund und Seelentröster sein. Ältere Menschen finden in Tieren Trost und nicht selten auch einen guten Zuhörer. Und gerade Hunde sind wahre Frischluft-Garanten: Sie locken uns zu regelmäßigen Gassirunden nach draußen, dabei tanken wir frische Luft und Sonnenlicht und pflegen ganz unkompliziert soziale Kontakte. Auch die feste Tagesstruktur, die der Hund uns auferlegt, wirkt sich positiv auf unseren Organismus auf.
Verantwortung zu groß?
Wer aus zeitlichen oder finanziellen Gründen keine Verantwortung für ein eigenes Haustier übernehmen kann, ist in vielen Tierheimen ein gern gesehener Gast, wenn es darum geht, beispielsweise eine Patenschaft für einen herrenlosen Hund zu übernehmen. Denn oft reicht das Personal solcher Auffangstationen nicht aus, um den Tieren ausreichend Auslauf und Zuneigung zu gewähren. Mit einem Leckerchen in der Tasche können Sie Ihren Vierbeiner mit Sicherheit schnell für sich gewinnen und eine innige Beziehung zu ihm aufbauen. Auch wer mehr Bewegung in sein Leben bringen möchte, findet bestimmt an einer solchen ehrenamtlichen Aufgabe Gefallen.
Die Urlaubszeit bietet gute Gelegenheiten, Zeit mit Tieren zu verbringen – und in aller Regel führt dies auch zu mehr Bewegung. Gerade jüngere Kinder begeistern sich oft für eine Auszeit auf dem Bauernhof. Auf vielen Höfen dürfen Gäste sogar mithelfen, Kühe zu melken oder Schweine zu füttern. Bei jugendlichen Mädchen stehen häufig Reiterferien hoch im Kurs. Für ein meist erschwingliches Budget können Sie Ihrem Kind einen unvergesslichen Urlaub inmitten von Pferden und neuen Freunden ermöglichen.
Weiterführende Links:
Hier finden Sie Tierheime in Ihrer Nähe
Hier finden Sie einen Bauernhof für Ihren Urlaub
Der Macht der Gewohnheit widerstehen
Sie wollen über gelegentliche Ausflüge hinaus ein regelmäßiges Sport- oder Bewegungsprogramm in den Familienalltag integrieren?
Damit auch alle mitziehen, ist es sinnvoll, der geplanten Aktivität eine feste Struktur zu geben und sie sich zur Gewohnheit – zum Ritual – zu machen. Denn auf derartige Rituale ist Verlass. In einer Zeit, in der wir mit Reizen und Eindrücken förmlich überflutet werden, bringen sie Ruhe und Stabilität in unser Leben. Das gilt besonders für Kinder.
So können Sie Ihr Familien-Sportprogramm „ritualisieren“:
- Legen Sie Zeiten fest. Regelmäßigkeit ist die beste Waffe im Kampf gegen den inneren Schweinehund.
- Bewegen Sie sich gemeinsam. Zusammen macht Sport gleich doppelt so viel Spaß.
- Halten Sie Ihr „Werkzeug“ (Gymnastikmatte, Walking-Sticks, Inline-Skates...) griffbereit.
- Bewegen Sie sich zu Musik – das bringt Laune und geht auch mit den Kleinen zu Liedern einer Kinder-CD.
- Halten Sie Ihr Ziel vor Augen und gönnen Sie sich nach seinem Erreichen ruhig auch mal eine Belohnung.
Wenn der Bildschirm lockt
Der Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen nimmt in Deutschland seit Jahren zu. In vielen Familien sorgt die intensive Mediennutzung der Sprösslinge für Diskussionen über das richtige Maß der Mediennutzung: Wieviel Computerzeit ist in Ordnung, wieviel ist zu viel? Und wie lassen sich Kinder und Jugendliche trotz der digitalen Verlockung zu mehr Bewegung motivieren?
Es ist ein gesellschaftliches Phänomen, dass Kinder sich heute viel mehr sitzend betätigen als das ihre Eltern und Großeltern getan haben. Das liegt nicht zuletzt an der zunehmenden Digitalisierung unseres Alltages. Aber auch die Lebensräume, in denen Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben können, werden immer kleiner. Toben auf der Straße ist vielerorts undenkbar. Kinder bewegen sich deshalb weniger als früher, viele haben motorische Probleme. Ältere Kinder werden darüber hinaus häufig von der Schule so stark gefordert, dass sie die wenige Freizeit, die ihnen bleibt, nicht mehr aktiv gestalten wollen. Hinzu kommt, dass Jugendliche im Alter entwicklungsbedingt oft geringeres Interesse an Sport und Bewegung haben.
Eltern sind deshalb aufgefordert, ihre Kinder immer wieder zu mehr Aktivität zu motivieren. Unter „Auf die Beine, fertig, los!“ finden Sie zehn Anregungen, die dabei hilfreich sein können.
Und noch ein Tipp: Reden Sie mit Ihren Kindern offen über die Bedeutung von Bewegung und Aktivität für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Viele werden selbst schon die Erfahrung gemacht haben, wie gut sich körperliche Auslastung anfühlt, und sie werden vielleicht einsichtiger sein als Sie denken!
Auf die Beine, fertig, los!
Zehn Anregungen, wie Sie Kinder zu mehr Aktivität im Alltag motivieren können:
- Bei jüngeren Kindern lassen sich die verschiedensten Bewegungsformen ganz nebenbei in das Tagesprogramm integrieren: Der Stadtbummel mit dem Laufrad, Balancieren auf einem Baumstamm, Klettern auf einen Baum, das Springen über einen Bach – das alles schult die Motorik und hat überdies auch einen positiven Einfluss auf die Gehirnentwicklung des Kindes.
- Verzichten Sie öfter mal auf das „Eltern-Taxi“. Kinder im Schulalter sollten ihren Schulweg möglichst zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen.
- Keine Ausreden: Schulsport allein ist im Allgemeinen zu wenig! Viele Schulen bieten darüber hinaus aber nach Unterrichtsende Sport-AGs an, an denen die Kinder teilnehmen können.
- Studieren Sie zusammen mit Ihrem Kind die lokalen Bewegungsangebote. Schließen Sie sich vielleicht sogar zusammen mit Ihrem Kind einem Verein oder einer Gruppe an. Gemeinsam macht Bewegung doppelt so viel Spaß.
- Lassen Sie Ihr Kind verschiedene Angebote ausprobieren, damit es feststellen kann, was ihm liegt und Spaß macht. Schnupperstunden bietet heute fast jeder Verein an. Viele Mädchen zum Beispiel lieben Tiere und entwickeln eine große Leidenschaft für den Reitsport. Jungs sind oft auf dem Fußballplatz besser aufgehoben.
- Es gibt viele „junge“ Sportarten, die speziell für ältere Kinder und Jugendliche entwickelt wurden: Dazu gehören Street Dance, Trampolinspringen, Long-Board-Fahren oder die Klettersportart „Parcours“. Diese Aktivitäten kann man auch ganz ohne Wettkampf-Leistungsdruck ausüben.
- Nehmen Sie Gesellschaft mit: Zusammen mit einer Freundin oder einem Freund fällt es Ihrem Kind sicher leichter, sich zu regelmäßigen Sportstunden aufzuraffen.
- Setzen Sie keine zu hohen Erwartungen an die sportlichen Erfolge Ihres Kindes. Viele Kinder sind durch die Schule bereits mehr als ausgelastet. Der Sport sollte einen Ausgleich schaffen und für das Kind nicht zusätzlichen Leistungsdruck bedeuten.
- Wenn Ihr Kind kein Interesse an einer bestimmten Sportart hat, dann mag es vielleicht Aktivitäten, bei denen man sich quasi nebenbei bewegt, zum Beispiel in einer Pfadfinder- oder Naturschutzgruppe.
- Erwachsene sollten es den Kindern vorleben: Wenn Kinder sehen, dass ihre Eltern regelmäßig Sport treiben, wird Aktivsein eher zur Selbstverständlichkeit. Planen Sie gemeinsame körperliche Aktivitäten wie Radtouren in die Wochenenden ein!
Kontakt
Annika Kersting
06131 2069-67
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