Seelentiefen
Wanderausstellung Seelentiefen
Eine große Zahl älterer Menschen leidet unter den Folgen traumatischer Erlebnisse. Kriegserfahrung, sexualisierte Gewalt, Gewalt in der Partnerschaft und in der Erziehung sowie Krankheits- und Verlusterlebnisse blieben oft unbewältigt. Angesichts der Umbrüche und Einschnitte des Alters bahnen sie sich einen Weg ins Bewusstsein, belasten die Seele und beeinträchtigen die Lebensqualität.
Die Wanderausstellung Seelentiefen entstand aus einem Fotoprojekt des Vereins In Würde alt werden e.V. zum Thema „Alter und seelische Traumata". Die Menschen, die sich dafür zur Verfügung stellten, berichten von ihren Erfahrungen, von ihren „Lebensspuren“. Deutlich sind die Spuren zu sehen, die das Leben in den Gesichtern hinterlassen hat. Beim Betrachten wird klar: Die abgebildeten Menschen sind nicht „einfach nur alt“. Sie bringen ein ganzes Leben mit – gute Erfahrungen, schlechte Erfahrungen. Sie fordern zum Hinsehen, zum Zuhören und zum Reden auf. In ihrer Vielfalt dokumentieren sie, dass es „das Alter" nicht gibt – und schon gar keine einfache Lösung dafür, in Würde alt zu werden.
Die Ausstellung wird als Kooperationsprojekt zwischen LZG und In Würde alt werden e.V. mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz umgesetzt. Die Schirmherrschaft hat Gesundheitsminister Clemens Hoch übernommen.
Die Wanderausstellung kann von Kommunen, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen kostenlos über mehrere Wochen ausgeliehen werden. Empfehlenswert ist es, eine Eröffnungs- oder Impulsveranstaltung anzubieten, etwa zum Thema „Seelische Gesundheit im Alter“.
Einen Flyer zur Ausstellung können Sie hier herunterladen oder im LZG-Shop bestellen.
Die Ausstellung
Die Wanderausstellung besteht aus 19 großformatigen Fotografien. Abgebildet sind acht Frauen und elf Männer, meist ältere Menschen, die sich bewusst für die Teilnahme am Fotoprojekt entschieden haben. Fotografiert wurden sie an einem Ort, den sie selbst bestimmt haben.
Alle Fotos sind in Schwarzweiß. Der Verzicht auf Farbe soll die Konzentration auf das Wesentliche ermöglichen. Deutlich sind die Spuren zu sehen, die das Leben in den Gesichtern hinterlassen hat. Jede fotografierte Person hat der Fotografin ein persönliches Statement übergeben, das die Fotos bei der Ausstellung begleitet und die Gedanken beim Betrachten lenkt. Informationstafeln erläutern den Hintergrund der Ausstellung und geben Einblicke in verschiedene Aspekte der seelischen Gesundheit im Alter.
Ausführliche Informationen sowie die Audiodateien der Statements finden Sie auf der Website des Vereins In Würde alt werden e.V.
Die Fotografin
Die Fotografin Doris Kohlhas, 1967 in Paderborn geboren, lebt seit Mitte der 1990er-Jahre im Westerwald. Ihre Fotografien sind tiefgründig, verdichtet und verwoben, keinesfalls offensichtlich. Sie verwirren bisweilen bei der ersten Betrachtung und zeigen der Person, die zweimal schaut und sich in die Bilder zu versenken vermag, eine feine verinnerlichte Sichtweise.
Ihre neueste Arbeit Seelentiefen reiht sich ein: Die porträtierten Menschen sind anders, als sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Je länger und näher man ihre Fotos betrachtet, umso mehr Tiefgang entdeckt man hinter ihrer Fassade, taucht in die Abgründe ihrer Augen. Was für die Menschen gilt, findet sich auch in den für Doris Kohlhas typischen Verwirrbildern: geheimnisvolle Spiegelungen und Reflexionen.
Ausleihe
Die Ausstellung besteht aus
- 19 Bildtafeln,
- 19 Holz-Staffeleien mir Halterung für Fotokarten,
- 18 verschiedenen Fotokarten mit den Ausstellungsmotiven (Set mit jeweils 100 Stück),
- 3 Themen-Roll-ups,
- 1 Ausstellungs-Roll-up für den Eingangsbereich,
- 1 Gästebuch inklusive Ständer.
Die Ausstellung kann von Kommunen, Verbänden, Unternehmen und Einrichtungen aus Rheinland-Pfalz bis zu vier Wochen kostenlos ausgeliehen werden. Die Anlieferung und Abholung der Wanderausstellung übernimmt die LZG. Der Auf- und Abbau der gelieferten Exponate wird gemeinsam mit dem Aussteller geleistet.
Bestellung
Eine Bestellung können Sie unter dieser E-Mail-Adresse vornehmen ausstellung@lzg-rlp.de
Nach Eingang Ihrer Bestellung wird die Verfügbarkeit der Ausstellung geprüft. Die LZG nimmt anschließend Kontakt zu Ihnen auf.
Kontakt
Susanne Herbel-Hilgert
06131 2069-26
sherbel-hilgert@lzg-rlp.de