Klug handeln. Kühl bleiben. Tipps zum Hitzeschutz
Für die einen kann es gar nicht warm genug sein, die anderen scheuen bei hohen Temperaturen jeden Schritt vor die Haustür: Der Umgang mit Hitze ist individuell sehr unterschiedlich. In den letzten Jahren hat sich aber gezeigt, dass die Hitzeperioden länger werden, die Höchsttemperaturen steigen, die Nächte weniger abkühlen – und die gesundheitlichen Belastungen immer mehr Menschen treffen. Insbesondere für ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und Kinder kann Hitze ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko darstellen. Umso wichtiger ist es, die Bevölkerung für diese Risiken zu sensibilisieren und praktische Tipps zum Schutz an heißen Tagen zu vermitteln.
Gut vorbereitet mit Informationen und Alltagshilfen
Die LZG hat mit Förderung des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz unter dem Titel „Klug handeln. Kühl bleiben. Gute Tipps für heiße Tage“ Hinweise zum Schutz vor Hitze in einem Faltblatt sowie auf einem Plakat zusammengefasst. Beide Publikationen machen darauf aufmerksam, was bei heißen Temperaturen zu beachten ist, um gesund zu bleiben. Auch praktische Hilfsmittel für den Alltag gehören zum Angebot: Ein Fächer, der mit den wichtigsten Hitzeschutz-Tipps bedruckt ist, passt in jede Tasche und verschafft Abkühlung. Ein Flaschenöffner hilft, Wasserflaschen bequem zu öffnen und soll gerade ältere Menschen dazu motivieren, bei heißen Temperaturen ausreichend zu trinken.
Die Materialien wurden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt – mit einem Schwerpunkt auf Stellen, die mit besonders hitzegefährdeten Menschen arbeiten. Nachbestellungen über den LZG-Shop sind noch möglich - solange der Vorrat reicht.
Auch das Gesundheitstelefon befasst sich vor allem in den Sommermonaten mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit. Und für alle, die auf Social Media aktiv sind, stellt die LZG Sharepics und Textvorschläge zum Thema Hitzeschutz zur Verfügung, die kostenfrei verwendet und angepasst werden können. Hier können sich Interessierte für die eigene Öffentlichkeitsarbeit gerne bedienen. Denn je breiter die Aufklärung gelingt, umso besser kommen wir gemeinsam durch heiße Tage.
Was an heißen Tagen zu beachten ist, wird in einem Film der Stiftung Gesundheitswissen auf YouTube kurz erklärt:
Wie kann ich mich vor Hitze schützen?
Wer leidet besonders unter der Hitze?
Extreme Hitze ist ein Gesundheitsrisiko für alle Menschen – vor allem, wenn sie über mehrere Tage andauert. Ältere, Säuglinge und Kleinkinder, Pflegebedürftige sowie akut und chronisch Erkrankte sind jedoch besonders gefährdet. Aber auch alleinlebende Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, Menschen, die im Freien arbeiten oder körperliche Schwerarbeit leisten, Obdachlose und Suchtkranke sind betroffen. Auch der Wohnort spielt eine Rolle: Stark versiegelte Städte heizen sich sehr viel mehr auf als ländliche Regionen im Grünen.
Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit
Grundsätzlich wirkt sich die Hitze bei den meisten Menschen auf die Leistungsfähigkeit aus. Wenn auch noch warme Nächte die Erholung erschweren, gerät das körpereigene Kühlsystem an seine Grenzen. Die häufigsten Folgen:
- Herz-Kreislauf-Probleme treten auf oder verstärken sich
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Erschöpfung bis hin zur Benommenheit
- Flüssigkeitsmangel, der bis zur Verwirrtheit führen kann
- Hautausschläge
- Muskelkrämpfe
- „schwere“ Beine, geschwollene Knöchel
- Ohnmachten, wenn aufgrund der erweiterten Gefäße der Blutdruck stark absinkt und das Gehirn nicht mehr richtig durchblutet wird
- Sonnenstich
- Hitzschlag
Ein Film der Stiftung Gesundheitswissen erklärt die Folgen von Hitze für die Gesundheit kurz und verständlich:
Welche Folgen kann Hitze für unsere Gesundheit haben?
Vorbeugen ist möglich – 10 Tipps
Die Erderhitzung können wir nicht mehr aufhalten; umso wichtiger ist es, dass wir unsere Lebensweise und unsere Umgebung an die extremen Temperaturen anpassen. Die zehn wichtigsten Tipps:
- Bereiten Sie sich mit dem Blick auf die Wetterkarte auf Hitzetage vor.
- Trinken Sie ausreichend. Gesunde Erwachsene sollten mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Wenn keine medizinischen Gründe, zum Beispiel eine Nierenerkrankung, dagegensprechen, sind bei Hitze sogar 2 bis 3 Liter ratsam. Bei Vorerkrankungen lassen Sie sich bitte ärztlich beraten. Am besten sind Wasser, ungesüßte Tees oder Fruchtschorlen. Trinken Sie, bevor Sie Durst verspüren. Vermeiden Sie eiskalte Getränke und Alkohol.
- Tragen Sie leichte, lockere Kleidung aus natürlichen Materialien, bevorzugt in hellen Farben, da diese sich in der Sonne weniger aufheizen.
- Halten Sie Innenräume kühl: durch Lüften in den Nacht- oder frühen Morgenstunden und Verschatten der Fenster am Tag. Ein Ventilator kann für Erfrischung, wenn auch nicht für niedrigere Temperaturen sorgen.
- Mit kühlen Armbädern, lauwarmen Duschen, feuchten Tüchern oder einem Fächer verschaffen Sie dem Körper vorübergehende Abkühlung.
- Meiden Sie die Sonne. Denken Sie trotzdem beim Rausgehen immer an Sonnenschutz für Kopf und Haut.
- Legen Sie anstrengende Arbeiten, Sport und ähnliche Aktivitäten auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden oder verschieben Sie sie auf kühlere Tage. Verringern Sie in jedem Fall die Intensität!
- Nehmen Sie mehrere leichte Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich. Auch wenn an normalen Tagen von zu viel Salzkonsum abgeraten wird: In Hitzeperioden darf es ruhig ein bisschen mehr sein, denn Salz wird durch Schwitzen verstärkt ausgeschieden.
- Medikamente müssen eventuell an den veränderten Stoffwechsel angepasst werden. Vor allem die Wirkung von Blutdrucksenkern, Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Antidepressiva und Medikamentenpflastern kann sich durch die Hitze verändern. Auch Medikamente, die über Niere oder Leber ausgeschieden werden, sollten überprüft werden. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder lassen Sie sich in der Apotheke beraten. Bewahren Sie Medikamente kühl auf.
- Schlafen Sie möglichst im kühlsten Raum der Wohnung. Tragen Sie leichte, lockere Nachtwäsche und verwenden Sie ein Baumwoll- oder Leinentuch als Decke.
Weitere Informationen
Das Land Rheinland-Pfalz betreibt ein Informationsportal zum Thema Hitze mit zahlreichen Tipps und weiterführenden Links.
Zur Website
Das BIÖG (Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit; ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA) gibt auf seinem Portal „Klima Mensch Umwelt“ umfassende Informationen zum Thema Hitzeschutz, zusammengefasst für unterschiedliche Personengruppen und Lebensbereiche.
Zur Website
In der zu „Klima Mensch Umwelt“ gehörigen Mediathek findet man Materialien jeder Art: Flyer und Broschüren, Infografiken und Sharepics, Erklärvideos und Unterrichtsmaterial.
Zur Mediathek
Umfangreiche Informationen und kleine Filme zu einzelnen Aspekten des Themas Hitze und Gesundheit stellt die Stiftung Gesundheitswissen zur Verfügung.
Zur Website
Speziell an Jugendliche und junge Erwachsene richtet sich das BIÖG (ehemals: BZgA) mit der Aktion „Alkohol? Kenn dein Limit.“ Sie erklärt auch, weshalb Hitze und Alkohol keine gute Kombination ist.
Zum Beitrag
Das Robert-Koch-Institut hat umfangreiche Informationen zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze zusammengestellt.
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Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Kastrastrophenschutz (BBK) liefert ebenfalls umfangreiche Informationen, z.B. wie man Vorsorge treffen kann oder wie man sich im Freien bei großer Hitze verhalten sollte, sowie Informationsmaterialien zum Herunterladen.
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Warnmelder
Hitzewarndienst des Deutschen Wetterdienstes (DWD)
UV-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD)
Die WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes (DWD) informiert tagesaktuell über mögliche Einflüsse des Wetters auf den Menschen und warnt vor Gesundheitsgefahren, zum Beispiel durch Hitze.
Erste Hilfe
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) stellt praktische Anleitungen für eine Reihe von Erste-Hilfe-Maßnahmen zur Verfügung, auch bei Hitzschlag und Sonnenstich.
Hitzschlag – was tun?
Sonnenstich – Erste-Hilfe-Maßnahmen
Bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV) kann eine Erste-Hilfe-Karte zu akuten Hitzeerkrankungen heruntergeladen werden.
Zum Download