Wenn das Stimmungstief mehr als ein Winterblues ist
Webportal psychNAVi hilft bei der Suche nach Unterstützung
Viele kennen es: Wenn sich Anfang November die trüben, neblig-feuchten Tage häufen und es immer früher dunkel wird, dann schlägt das aufs Gemüt. „Na ja“, denkt man, „das geht vorbei.“ Doch Betroffene und ihre Umgebung sollten genau hinschauen, womit sie es zu tun haben: mit einer melancholischen Phase, dem sogenannten Winterblues, einer saisonal abhängigen Depression oder dem Beginn einer schweren saisonunabhängigen Depression, deren Ausbruch zufällig mit dem Winter zusammenfällt und die schnellstmöglich behandelt werden sollte.
Wer zu den rund 18 Millionen Menschen in Deutschland gehört, die von einer Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung betroffen sind, hat es bei der Suche nach geeigneter Unterstützung oft nicht leicht. Hier setzt das psychNAVi Rheinland-Pfalz an. Die von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) entwickelte Website bietet einen umfassenden Überblick über das Hilfesystem im Land. Ob ambulante Therapien, stationäre Einrichtungen oder Angebote wie telefonische Beratung und Online-Hilfen – das psychNAVi Rheinland-Pfalz erleichtert den Zugang zu diesen Ressourcen, indem es bei der Suche nach geeigneter Unterstützung in Wohnortnähe hilft.
Nicht alle Stimmungseinbrüche in dieser Jahreszeit brauchen jedoch professionelle Hilfe – wie etwa der Winterblues. Damit bezeichnet man eine Phase des Innehaltens und des zeitweisen Rückzugs. Das bevorstehende Jahresende lässt viele Menschen melancholisch auf die vergangenen Monate zurückblicken. Die kürzer werdenden Tage schlagen auf die Motivation und die Stimmung, man fühlt sich schlapp und hat weniger Energie als sonst. Wichtig ist, dass Menschen mit Winterblues immer noch in der Lage sind, ihren Alltag zu gestalten und am normalen Leben teilzunehmen. Oft können sie der dunkleren Jahreszeit auch Positives abgewinnen und erfreuen sich an gemütlichem Kerzenschein und winterlichen Treffen im Freundeskreis. Der Winterblues ist somit eine nachvollziehbare menschliche Reaktion, die meist von alleine verschwindet.
Empfinden Betroffene jedoch keine Freude mehr und ist der Alltag deutlich beeinträchtigt, könnte es sich um eine Winterdepression oder saisonal abhängige Depression (SAD) handeln. Zu ihren Ursachen gehört vermutlich der Lichtmangel, der den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst. Fehlt das Licht, schüttet der menschliche Körper vermehrt das Schlafhormon Melatonin aus – das macht müde und antriebslos. Gleichzeitig werden nur geringe Mengen des Glückshormons Serotonin produziert – man fühlt sich freudlos und niedergeschlagen. Die Winterdepression geht mit Heißhungerattacken und verlängerten Schlafphasen einher. Es hilft oft schon, sich regelmäßig im Hellen draußen zu bewegen. Auch sollten Betroffene darauf achten, nicht übermäßig viel zu schlafen, um den Schlaf-Wach-Rhythmus wieder zu normalisieren. Soziale Kontakte tun gut und lenken ab. Eine Winterdepression kann therapeutische Unterstützung erfordern, zum Beispiel, um negative Gedankenketten zu unterbrechen.
Dauern die depressiven Symptome länger als zwei Wochen, schränken sie den Alltag stark ein und beeinträchtigen sie die Lebensqualität, sollten Betroffene nicht zögern, ärztlichen Rat zu suchen. Dann könnte es sich um eine Depression handeln, die mit dem Winter nichts zu tun hat. Die Ursachen können vielfältig sein, etwa genetische Veranlagung, chronischer Stress oder Traumata. Begleiterscheinungen sind mangelnder Appetit, sozialer Rückzug und innere Ruhelosigkeit. Betroffene fühlen sich hoffnungslos und haben Schuldgefühle bis hin zu Suizidgedanken. Weil oft der eigene Antrieb fehlt, sollten An- und Zugehörige Menschen mit Depression dabei unterstützen, sich Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen.
Hierbei leistet das psychNAVi, das mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz entwickelt wurde, gute Dienste. Unter www.psychnavi-rlp.de ist das Hilfesystem bei psychischen Problemen und Erkrankungen unkompliziert zu finden. In jedem Fall ist es wichtig zu wissen, dass eine Depression behandelbar ist und es Licht am Ende des Tunnels gibt.
Weitere Informationen zur seelischen Gesundheit auf der Website der LZG:
https://lzg-rlp.de/de/seelische-gesundheit.html
V.i.S.d.P. Susanne Herbel-Hilgert, Geschäftsführerin
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