Safer Internet Day
Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet – Referat Suchtprävention informiert
Der Safer Internet Day, ein von der Europäischen Union initiierter jährlicher Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet, steht im Zeichen eines reflektierten und risikobewussten Umgangs mit den neuen Medien. Die LZG nutzt den Aktionstag am 7. Februar, um auf die problematische Verknüpfung von Computerspielen und Sportwetten aufmerksam zu machen.
Das Thema Sportwetten betrifft schon seit längerem nicht mehr nur die etablierten Sportarten. In den vergangenen Jahren geriet auch der E-Sport, also mittels Computerspielen ausgetragene Turniere, immer mehr in den Fokus der Wettanbieter. Die rasante Entwicklung dieses neuen Wettmarktes erhielt jedoch erst im April 2016 öffentliche Aufmerksamkeit, als die beiden Autoren Joshua Brustein und Eben Novy-Williams auf der Webseite des amerikanischen Medienunternehmens Bloomberg L.P. einen Artikel über die Verknüpfung von virtuellen Waffen und Glücksspiel veröffentlichten.
Mit Gegenständen aus dem Computerspiel im Internet wetten
Ausgangpunkt der Analyse ist, dass der Anbieter des Computerspiels Counterstrike: Global Offensive (CS:GO), es Wettanbietern bis im letzten Jahr ermöglichte, mit virtuellen Waffen (Skins) einen sekundären Tauschmarkt für echte Währung zu betreiben. CS:GO ist ein besonders bei jungen Menschen beliebtes Computerspiel. Jungen Menschen war es somit möglich, ohne jegliche Kontrolle echtes Geld in virtuelle Items zu tauschen und mit diesen Items auf den Seiten der Wettanbieter Wetten auf den Ausgang von E-Sport-Ereignissen abzuschließen. Einige Wettanbieter blieben nicht lange beim ausschließlichen Angebot von Wetten auf E-Sport-Ereignisse. Computerspieler konnten bald schon mit dem umgewandelten Geld auch bei würfel- oder rouletteartigen Spielen hohe Summen wetten. Das Softwareunternehmen Valve, Anbieter von CS:GO, hat das Nutzen seiner Waffenskins für derartige Zwecke zwar in der Folge untersagt. Der Markt und die Nachfrage nach Sportwetten im E-Sport-Bereich ist jedoch nach wie vor groß und besonders wegen der Zielgruppe junger Computerspieler als kritisch zu betrachten.
Implikationen für die Prävention
Die Leistung der Autoren Joshua Brustein und Eben Novy-Williams ist, eine bedenkliche Entwicklung zusammenfassend beschrieben und öffentlich gemacht zu haben. Auf dem Gebiet der E-Sportwetten ist mit einer weiteren, umfassenden Ausdehnung zu rechnen, die das Referat Suchtprävention der LZG genau beobachten wird. Gerade wegen der großen Anziehungskraft, den der E-Sport auf junge Menschen ausübt, muss dieses Thema zukünftig integraler Bestandteil präventiver Bemühungen sein.
Weitere Informationen
Das Referat Suchtprävention der LZG stellt fachlich Interessierten zwei Dokumente zur vertiefenden Auseinandersetzung zur Verfügung: Den Artikel von Joshua Brustein und Eben Novy-Williams in der deutschen Übersetzung „Virtuelle Waffen verwandeln junge Computerspieler in Glücksspieler“ sowie die Betrachtung „Wie das Wetten mit virtuellen Items den E-Sport verändert“.
Literatur
Artikel: Virtuelle Waffen verwandeln junge Computerspieler in Glücksspieler herunterladen
Betrachtung: Wie das Wetten mit virtuellen Items den E-Sport verändert herunterladen
Ansprechpartner in der LZG
Christian Schaack, Telefon 06131 2069-46 E-Mail