Geronto-Clowns
Neues Modellprojekt für Menschen mit Demenz im Krankenhaus – Ehrenamtliche können sich als Geronto-Clowns ausbilden lassen
Sozial- und Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler startet ein neues Modellprojekt, das Menschen mit Demenz einen Krankenhausaufenthalt erleichtern soll. An dem Modellprojekt „Geronto-Clowns für Menschen mit Demenz im Krankenhaus“, das in die Demenzstrategie des Landes eingebettet ist, nehmen 16 Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz teil, die Geronto-Clowns für Besuche bei Patientinnen und Patienten mit Demenz einsetzen möchten. Die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) bietet eine entsprechende Ausbildung an, für die sich Interessierte ab sofort anmelden können.
„Geronto-Clowns erreichen an Demenz erkrankte Menschen auf einer emotionalen Ebene. Dadurch sind erstaunliche Begegnungen möglich“, unterstrich Ministerin Bätzing-Lichtenthäler und bezieht sich auf langjährige positive Erfahrungen mit Krankenhausclowns, die aus der Kinderkrankenpflege nicht mehr wegzudenken sind. „Mit ihrer humorigen und fröhlichen Kommunikation schaffen Geronto-Clowns einen Zugang zu Menschen mit Demenz, so dass sie Vertrauen finden und sich in der fremden Umgebung wohler fühlen.“
Lachen ist die beste Medizin
„Seit 2013 ist die Verbesserung der Situation von Menschen mit Demenz im Krankenhaus eines der Schwerpunktthemen unserer Demenzstrategie in Rheinland-Pfalz. Es ist nachvollziehbar, dass ein Krankenhausaufenthalt für Menschen mit Demenz und alle Beteiligten sehr belastend sein kann. Ehrenamtliche Besuchsdienste können durch ihre Zuwendung und Aufmerksamkeit dazu beitragen, die Situation zu entspannen. Wir haben aber von Krankenhäusern erfahren, dass der Besuch bei Menschen mit Demenz häufig eine Hemmschwelle darstellt, weil sich ehrenamtlich Tätige unsicher fühlen. Der Einsatz von Geronto-Clowns soll hier neue innovative Möglichkeiten aufzeigen. Zugleich wird der anstrengende Klinikalltag aufgelockert und das hauptamtliche Personal entlastet“, so Ministerin Bätzing-Lichtenthäler weiter.
Die Ausbildung von Geronto-Clowns für Menschen mit Demenz im Krankenhaus erfolgt als ein Angebot der LZG und startet mit einer Auftaktveranstaltung am 15. Februar 2018. Maximal 40 Personen können an der Ausbildung, die in zwei Teilen im Süden und im Norden von Rheinland-Pfalz stattfindet, teilnehmen. Eine spezielle Vorbildung ist nicht erforderlich, auch eine Altersbegrenzung nach oben gibt es nicht. Die Ausbildung ist kostenlos und wird von einer Hospitation in einem Krankenhaus begleitet. Neben allgemeiner Clownerie sind insbesondere Validation, eine Methode zum Umgang mit Menschen mit Demenz, und klientenzentrierte Kommunikation wichtige Ausbildungsinhalte.
Mit der Anmeldung verpflichten sich die zukünftigen Clowns, möglichst zwei Jahre für den Besuchsdienst bei Menschen mit Demenz zur Verfügung zu stehen. Trainerin ist Vera Apel-Jösch, die schon mehr als 150 Menschen zu Klinik-Clowns ausgebildet hat.
12.01.2018
Nur noch Ausbildungskapazitäten zum Geronto-Clown in der Pfalz
Das Modellprojekt für Menschen mit Demenz im Krankenhaus kommt gut an. Zahlreiche Interessierte haben sich seit Start der Bewerbungsphase Ende Dezember 2017 bei der LZG beworben. Während die Bedarfe der im Norden von Rheinland-Pfalz teilnehmenden Kliniken rasch gedeckt waren, gibt es noch freie Ausbildungsplätze für den Einsatz in Kliniken in Ludwigshafen, Speyer, Neustadt/W., Bad Dürkheim und Germersheim. Die Ehrenamtlichen, die an diesen Kliniken als Geronto-Clown tätig werden möchten, sollten im entsprechenden Einzugsgebiet wohnen.
Für weitere Informationen und zur Anmeldung wenden sich Interessierte bitte an die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. unter der E-Mail-Adresse geronto-clown@lzg-rlp.de.
Anmeldeschluss ist der 26. Januar 2018.