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Darmkrebsmonat März: Vorsorge im Fokus

Sechs von hundert Menschen sind im Laufe ihres Lebens von Darmkrebs betroffen, rund 24.000 Personen in Deutschland sterben jedes Jahr daran. Ohne Behandlung verläuft die Erkrankung tödlich. Je früher sie aber erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung. Dennoch sinken seit einigen Jahren die Zahlen der Vorsorgeuntersuchungen. Dies ist umso tragischer, da es eine familiäre Veranlagung für die schwere Krebserkrankung gibt. Die LZG wirbt zusammen mit anderen Institutionen für rechtzeitige Vorsorge. Um speziell für die Risiken des familiär bedingten Darmkrebses zu sensibilisieren, entwickelt die LZG derzeit eine Wanderausstellung.

„Darmkrebsfrüherkennung – Lass Licht ins Dunkle!“

Unter diesem Motto ruft die Stiftung LebensBlicke zusammen mit der Gastro-Liga e.V. im Darmkrebsmonat März die Bevölkerung auf, sich über Darmkrebs zu informieren und die Möglichkeiten zur Vorsorge und Früherkennung wahrzunehmen. Denn obwohl internationale Daten eindeutig die Wirksamkeit der Darmkrebsvorsorge belegen, nehmen zu wenige Menschen in Deutschland die gesetzlich geregelten, kostenlosen Angebote wahr.

Ab April: Regelmäßige Vorsorge für Frauen und Männer ab 50

Die Vorsorge erfolgt derzeit je nach Alter und Geschlecht durch einen Test auf nicht sichtbares („okkultes“) Blut im Stuhl oder durch eine Darmspiegelung, bei der auch Krebsvorstufen erkennbar sind. Beide Untersuchungen werden von den Krankenkassen bezahlt. Ab April 2025 gelten neue, vereinfachte Regelungen: Frauen und Männer ab 50 können dann im Abstand von zehn Jahren zweimal eine Darmspiegelung durchführen lassen. Alternativ können sie alle zwei Jahre einen Stuhltest machen. Bei auffälligem Befund folgen weitere bzw. häufigere Untersuchungen.

Zu wenig thematisiert: Darmkrebs in der Familie

Um mögliche Risiken besser einschätzen zu können, ist es ratsam, die Krankheitsgeschichte der eigenen Familie zu kennen. Viel zu selten wird nämlich über Darmkrebserkrankungen in der Familie gesprochen – dabei haben enge Angehörige von Darmkrebspatientinnen und -patienten einen Anspruch auf früheren Beginn der Vorsorgeuntersuchungen. Der erste Check wird zehn Jahre vor dem Alter empfohlen, in dem ein Familienmitglied erkrankt ist, spätestens aber mit 40 bis 45 Jahren. In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.

„Denke daran und sprich darüber: Man kann etwas tun, wenn man es weiß!“

Nehmen Angehörige von Darmkrebsbetroffenen die Chance der Vorsorgeuntersuchung nicht wahr, setzen sie sich einem gefährlichen Risiko aus. Dies zu verdeutlichen, hat sich die LZG zum Ziel gesetzt und wird deshalb mit einer Kampagne zur Aufklärung beitragen. In Kooperation mit der Stiftung LebensBlicke erzählt eine neugestaltete Wanderausstellung die persönlichen Geschichten von betroffenen Familien. Diese sollen zeigen, wie Familienangehörige zu einem offenen Umgang mit dem Thema gefunden haben und so andere Menschen ermutigen, diesen Weg ebenfalls zu gehen. Der Start ist für das zweite Halbjahr geplant. Informationen zur Ausleihe werden auf der Website der LZG zu finden sein. Die Ausstellung wird vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz sowie von der BARMER gefördert.

Bereits in den Jahren 2017 bis 2020 war die LZG in ganz Rheinland-Pfalz mit ihrer Wanderausstellung „Vermeiden statt Leiden!“ unterwegs. Diese informierte an rund 40 Standorten – in Betrieben, Kliniken, Hochschulen und bei öffentlichen Festen – über die Prävention und Behandlung von Darmkrebs und stieß in der Bevölkerung auf breites Interesse.

#lynchfluencer – Awareness-Kampagne auf Instagram

Einer besonderen Art von genetisch bedingtem Darmkrebs widmet sich Simone Widhalm. Ihre Awareness-Kampagne #lynchfluencer soll das Bewusstsein für das Lynch-Syndrom und die Rolle der Darmkrebsprävention stärken. Sie selbst hat diese häufigste Form der familiären Darmkrebserkrankungen von ihrem Großvater geerbt und weiß, dass sich viele Betroffene ihrer Veranlagung nicht bewusst sind. Ziel von #lynchfluencer ist es, dieses Informationsdefizit zu verringern und Betroffene, Ärzte und die breite Öffentlichkeit zu informieren. Für ihre hervorragende Berichterstattung im Bereich der Darmkrebsvorsorge und -früherkennung wurde Simone Widhalm im Rahmen der Auftaktpressekonferenz zum Darmkrebsmonat 2025 ausgezeichnet: Die Stiftung LebensBlicke verlieh der Journalistin ihren mit 2.000 Euro dotierten Medienpreis.

Weitere Informationen:

https://www.lebensblicke.de

https://www.instagram.com/lynchsyndrom/

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/frueherkennung-vorsorge/fragen-zur-darmkrebs-vorsorge.html

https://gesund.bund.de/darmkrebs

https://www.darmkrebs.de/frueherkennung-diagnose/frueherkennung-vorsorge/vorsorge-bei-erhoehtem-risiko

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