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Venen stärken - Risiken vorbeugen

Donnerstag, 1. Februar 2024

In unserem Alltags- und Berufsleben denken wir wenig an sie – unsere Beine. Sie tragen uns selbstverständlich durch unser Leben. Sie geben uns Stütze, tragen unser Gewicht, sind unser Transportmittel. Und doch schenken wir ihnen in der Regel kaum Beachtung. Vor allem die Venen leisten tagtäglich Unglaubliches: Sie leiten kontinuierlich unser Blut in Richtung Herz zurück – etwa 7000 Liter am Tag!

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Ihr Gegenstück – die Arterien – besitzen eine eigene starke Muskulatur und werden vom Herzen angetrieben. Die Venen dagegen haben keine eigene Pumpfunktion, zudem arbeiten sie gegen die Schwerkraft. Bei diesem Kraftakt müssen sie von einem zusätzlichen Motor unterstützt werden: den sogenannten Venenpumpen. Damit werden die Muskeln bezeichnet, die durch ihre Kontraktion während der Bewegung die Venen verengen und so den venösen Rückfluss antreiben. Die größte dieser Venenpumpen ist die Wadenmuskelpumpe.

Bei Bewegung - etwa beim Gehen - bewirkt das fortlaufende An- und Entspannen der Wadenmuskeln, dass immer wieder Druck auf die Venen ausgeübt wird – wie bei einer Pumpe. Dadurch wird nicht nur der Blutfluss verbessert, auch die Venenklappen, die dafür sorgen, dass das Blut nur in eine Richtung fließt, können besser schließen. Ein Rückstau des Blutes soll so verhindert werden.

Venenschwäche – ein Volksleiden

Venenerkrankungen sollten nicht unterschätzt werden. Etwa 90 Prozent der Erwachsenen in Deutschland weisen Venenveränderungen auf. Allerdings lassen sich lediglich zehn Prozent ärztlich behandeln. Dabei bergen unbehandelte Symptome die Gefahr von Krampfadern oder gar die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombose).

Besonders nach langem Sitzen oder Stehen können die Beine ermüden, anschwellen oder schmerzen und das hängt oftmals mit einer Schwächung der Venen zusammen. Da der wichtige Motor, die Venenpumpe, bei Bewegungsmangel nicht aktiviert wird, schaffen es die Venen nicht mehr, das verbrauchte Blut aus den Beinen zurück zum Herzen zu pumpen. Das Blut staut sich in den Blutgefäßen, und die Venen werden überlastet. Die Folge: Flüssigkeit tritt ins umliegende Gewebe aus. Es kommt zu Verkrampfungen und Schwellungen. Besenreiser und Krampfadern, Venenentzündungen und gefährliche Thrombosen sind weitere mögliche Erkrankungen der Venen. Wird ein Blutgerinnsel aus den Beinvenen in die Lunge verschleppt, droht eine Lungenembolie.

Wer seine Beinvenen gesund erhalten möchten, sollte nach Möglichkeit langes Sitzen und Stehen vermeiden. Vorbeugend wirkt viel Bewegung zur Stärkung der Beinmuskulatur. Auch Venengymnastik kann guttun.

Bei möglichen Symptomen eines Venenleiden ist ärztlicher Rat gefragt. Je nach Ursache kommen verschiedene Therapien infrage - zum Beispiel Kompressionsstrümpfe, bestimmte Medikamente oder Operationen.

Was sind Krampfadern und wie entstehen sie?

Krampfadern (Varizen) sind dauerhaft erweiterte Venen, die am oberflächlichen Venensystem der Beine auftreten. Das Krampfaderleiden (Varikose) ist weit verbreitet und wird mit zunehmendem Alter immer häufiger. Ohne Therapie kann sich die Erkrankung verschlimmern und ernste Folgeerscheinungen wie ein offenes Bein nach sich ziehen.

Krampfadern entwickeln sich, weil die Venenklappen nicht mehr vollständig schließen. Dadurch fließt das Blut in der betroffenen Beinvene fälschlicherweise fußwärts und die dadurch bedingte Überlastung dehnt die Venenwände im Laufe der Zeit aus.

Schon die "Minimalvariante", die eigentlich harmlosen Besenreiser, empfinden viele Betroffene als kosmetisch störend. Dabei handelt es sich um kleinste erweiterte Hautvenen, die mit ihren Verästelungen violett oder blau durch die Haut schimmern. Eine Verödungsbehandlung oder eine Lasertherapie kann das Hautbild verbessern.

Allerdings geht es bei dem Gefäßleiden nicht nur um Schönheit: Einmal fortgeschritten, sind Krampfadern auch ein medizinisches Problem. Häufig spannen die betroffenen Beine unangenehm oder schwellen im Laufe des Tages an. Es kann zu bleibenden Hautveränderungen und teilweise hartnäckigen Geschwüren kommen. Manchmal ist auch eine Venenthrombose die Folge.

Die wichtigsten Risikofaktoren für eine primäre Varikose sind das Lebensalter, Übergewicht und mangelnde Bewegung.

Starke Venen – was kann man tun?

Auch wenn noch kein Venenleiden vorliegt, aber erst recht, wenn krankhafte Veränderung bereits eingetreten sind – man kann etwas tun, um die Venen zu stärken und den Blutfluss zu unterstützen. Denn wenn Venen erst einmal geschädigt sind, können sie leider nicht mehr repariert werden.

Da die Venen diese enorme Pumparbeit vollbringen müssen, sollten wir jeden Tag etwas für die Kräftigung der Venen tun und so die Risiken für Venenerkrankungen minimieren. Mit viel Bewegung, vor allem Ausdauersportarten wie Radfahren und Joggen, aber auch schon Spazierengehen, werden die Venen gekräftigt. Auch spezielle Übungen im Sitzen wie das nach oben Ziehen der Zehen halten die Gefäße fit.

Wann immer es möglich ist, sollte man die Beine hochlegen. Gerade bei stehenden oder sitzenden Berufen leisten diese kleinen Entspannungen zwischendurch für Entlastung und verhindern, dass die Beine anschwellen.

Wichtig ist dabei: Bei Verdacht auf eine Venenerkrankung sollte man rechtzeitig fachärztlichen Rat einholen.

Eine ausgewogene Ernährung für gesunde Venen

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist ein wichtiger Faktor für die Venengesundheit. Die Venen arbeiten permanent. Die dünnen Gefäßwände und die Venenklappen müssen dabei einiges leisten und aushalten. Um ihre Arbeit ordentlich zu erledigen, benötigen sie ausreichend Nährstoffe. Auf der Liste der Lebensmittel, die Venen stärken, finden wir die Gesundheitsklassiker schlechthin: Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Sie liefern dem Körper wichtige Vital- und Ballaststoffe. Wichtig für die Venenelastizität sind zudem Omega-3-Fettsäuren. Fisch, Avocados, Leinsamen und Walnüsse bieten davon besonders hohe Mengen. Da einige Obstsorten viel Fruchtzucker enthalten, sollte der Gemüseanteil höher liegen als der Obstanteil.

Neben der Ernährung benötigt der Körper ausreichend Flüssigkeit für eine gute Durchblutung. Eineinhalb bis zwei Liter Wasser oder ungesüßte Tees am Tag trinken, heißt da die Devise. Das unterstützt den venösen Blutfluss. Sparsam hingegen sollten wir mit Weißmehl, Fetten und Zucker sein, auf Alkohol verzichten und kein Nikotin konsumieren.

Medikamente als pflanzliche Helfer

Bevor man zu Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln greift, sollte man deren Nutzung und Wirkung oder auch Gefahren unbedingt in der Arztpraxis abklären lassen. Rosskastanien- und Weinlaubextrakte zum Einnehmen gelten als entzündungshemmend und können Ödemen vorbeugen, wenn man sie einige Wochen regelmäßig einnimmt. Zwar können sie Kompressionsstrümpfe nicht ersetzen, lindern aber Beschwerden bei geschwollenen und „schweren“ Beinen.

Bewegung ist das A und O

Gesunde Ernährung trägt schon sehr viel zur Stärkung der Venen bei. Doch es gibt noch mehr: Gerade bei Venenleiden kann gar nicht genug betont werden, wie wichtig Bewegung ist. Nur eine kräftige Beinmuskulatur schafft es, ausreichend auf die Venen einzuwirken und nur eine starke Wadenmuskelpumpe treibt den Blutfluss wie einen Motor kräftig an.

Es gilt also, die Beinmuskulatur so oft wie möglich zu stärken. Am besten in den Alltag einige gezielte Übungen einbauen. Zum Beispiel einfache Bewegungen wie Zehen- und Fersenstand im Wechsel, Fußkreisen oder Kniebeugen. Der wechselnde Druck auf die Venen hilft, das Blut in Richtung Herz zu transportieren.

Kompression – die äußere Unterstützung der Venen

Die Kompression der Vene ist ein weiteres Mittel, der Venenschwäche zu begegnen. Kompressionsstrümpfe, sogenannte Stützstrümpfe, werden ärztlich verschrieben und bewirken, dass die erweiterten Venen sanft zusammengedrückt werden. Dadurch wird der Transport des Blutes erleichtert, da die Venenklappen sich wieder vollständig schließen können. Die Venen werden entlastet, die Symptome gelindert und das Fortschreiten der Venenschwäche kann verlangsamt werden. Wer unter geschwollenen Beinen leidet, sollte flaches Schuhwerk tragen, denn hohe Absätze führen zu Stauungen, das Blut kann schlechter zirkulieren.

Fazit

Um die Venen gesund zu erhalten, sie zu stärken oder bei einer bereits bestehen leichten Schwäche zu unterstützen, können wir von einem Dreiklang der Venengesundheit sprechen:

 

  1. Gesunde und ausgewogene Ernährung, die aus abwechslungsreichen Gemüsesorten, Vollkornprodukten und ausreichend Flüssigkeit besteht und auf den Konsum von Genussmitteln wie Alkohol oder Nikotin verzichtet.
  2. Viel und regelmäßige Bewegung, die vor allem die Beinmuskulatur anspricht, wie Joggen, Spazierengehen, Dehnungs- und Muskelübungen. Dies so oft wie möglich in den Alltag einbauen.
  3. Kompression bei bereits bestehender Schwäche der Venen. Dies kann ärztlich verordnet werden.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text und Redaktion: Andrea Sudiana, E-Mail asudiana@lzg-rlp.de


 

Weiterführende Links

Videos zu Venengymnastik:           

Venenübungen                                                         

Venengymnastik                                                      

gesunde Venen

 

Hier finden Sie Informationen zu Krampfadern als auch hier


 

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