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So feiern Sie gut!

Freitag, 30. Dezember 2016

Feste feiern heißt oft auch: ausnahmsweise übermäßiger Alkoholkonsum

Silvester steht vor der Tür und schon bald danach halten auch die Fastnachtstage Einzug. So schön das ausgiebige Feiern zu bestimmten Anlässen auch ist, für viele Menschen wird es zu einer echten Belastungsprobe, bei der ein ausnahmsweise übermäßiger Alkoholkonsum eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Alkohol ist grundsätzlich schädlich, das ist allgemein bekannt.

Wenn Sie regelmäßig Alkohol trinken, überprüfen Sie bitte, ob bei Ihnen bereits ein risikobehafteter oder gar schädlicher Alkoholkonsum vorliegt. Dann ist es sinnvoll, sich Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt oder anderen fachkundigen Institutionen, wie einer Suchtberatungsstelle, anzuvertrauen. Im Folgenden geben wir Menschen, die gelegentlich und anlässlich eines Festes Alkohol trinken, Tipps, die helfen, den Alkohol besser zu verkraften.

Tipps, die Sie vor und während der Feier beherzigen sollten

Um das Resultat, also die Nebenerscheinungen eines ausschweifenden Festes, und den Kater am nächsten Morgen so klein wie möglich zu halten, geben wir Ihnen ein paar hilfreiche Ratschläge mit auf den Weg:

  • Beginnen Sie nicht, auf leeren Magen Alkohol zu trinken. Schaffen Sie sich vielmehr zuvor eine Grundlage, indem Sie ein fetthaltiges Essen zu sich nehmen. Beliebt sind hartgekochte Eier mit Olivenöl: Das Eigelb mit Olivenöl anrühren, salzen, wieder in die Eier füllen und essen. Gut ist auch eine große Portion Nudeln „aglio e olio“, also mit Olivenöl und Knoblauch.  Hier spielt auch das Öl eine wichtige Rolle:  Es bedeckt die Magen- und Darmschleimhaut von innen und bewirkt, dass der Alkohol im Dünndarm sogar durch die dann aufgespaltenen Fette gebunden wird. Somit schießt er nicht frei und unkontrolliert ins Blut, was den schnellen Rausch im Gehirn verhindert. Trinken Sie jedoch mehr Alkohol, als Sie sich zuvor Bindungsstellen in Form von Öl und Fett einverleibt haben, kommt es natürlich trotzdem zum Rausch.
  • Es ist auch beim Feiern sinnvoll, nicht zu viel Alkohol zu trinken. Dies gelingt Ihnen, indem Sie zwischendurch viel Alkoholfreies zu sich nehmen. Alkohol verursacht nämlich ein Durstgefühl, das Sie dazu verleitet, immer noch mehr zu trinken. Bestellen Sie am besten gleich zum Bier, Schnaps, Wein oder Cocktail eine Flasche Wasser dazu. So verhindern Sie, dass Sie Alkohol trinken, obwohl Sie doch eigentlich nur Ihren Durst stillen möchten.
  • Trinken Sie möglichst nur eine Sorte Alkohol an einem Abend und am besten mit wenig Zucker. Beachten Sie, dass Cocktails und Alcopops viel Zucker enthalten, ebenso Glühwein, Punsch und Feuerzangenbowle. Diese verursachen am nächsten Morgen starke Kopfschmerzen.
  • Denken Sie daran, dass Frauen prinzipiell weniger Alkohol vertragen als Männer. Auch das Körpergewicht ist maßgeblich: Bei Menschen mit mehr Gewicht treten die Nebenwirkungen von Alkohol erst etwas später auf.

Wenn die Feier zu Ende ist: Am besten zu Fuß durch die frische Luft

Irgendwann ist der schönste Abend zu Ende, und es heißt: nach Hause gehen. Das Gehen sollten Sie wörtlich verstehen. Durch die frische Luft und die Bewegung wird der Abbau des Alkohols angekurbelt. Bei längeren Heimwegen sind natürlich auch Busse und Taxis erlaubt.

Tipps für einen guten Schlaf

  • Wer vor dem Zubettgehen wieder klar im Kopf werden möchte, sollte nun noch einmal reines, klares Wasser trinken. Es ist wichtig, dass der Alkohol im Blut wieder verdünnt wird. Außerdem ist der Kater auch eine Folge des alkoholbedingten Wasserentzugs.
  • Mit dem Wasser können Sie auch Mineralstoffpräparate einnehmen, besonders wichtig ist Magnesium. Denn Alkohol bremst die Aufnahme von Mineralstoffen und verstärkt die Ausscheidung. Der Kater am Morgen danach oder der nächtliche Wadenkrampf weisen darauf hin.
  • Viele Menschen schwören zudem auf eine Tablette Acetylsalicylsäure, die die Auswirkungen des bevorstehenden Katers etwas abmildern soll. Fragen Sie aber zuvor Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, oder beim Kauf in der Apotheke, nach den Nebenwirkungen – gerade in Verbindung mit vorausgegangenem Alkoholkonsum.
  • Wenn Sie zu Sodbrennen neigen, sollten Sie vor dem Zubettgehen noch etwas gegen zu starkes Sodbrennen nach dem Feiern unternehmen. Beim Sodbrennen schwappt ätzende Salzsäure vom Magen in die empfindliche Speiseröhre hoch, was auf Dauer gefährlich ist. Beugen Sie auch hier vor und nehmen Sie einen Protonenpumpenhemmer ein. Dieses Medikament verhindert in den Zellen der Magenschleimhaut die Bildung von Magensäure.

Am Tag danach helfen Hausmittel

Hat sich trotz dieser Maßnahmen am nächsten Morgen der Kater eingefunden, haben wir auch für diese Situation einige Hausmittel für Sie:

  • Bei starkem Durst trinken Sie Mineralwasser und Apfelschorle. Auch ein Gemüsesaft mit vielen Vitaminen oder ein großes Glas Brottrunk sind empfehlenswert. Auf keinen Fall sollten Sie noch mehr Alkohol trinken.
  • Dass das Verzehren eines Rollmops helfen soll, ist ein Gerücht. Allerdings kann etwas Salziges Sie dazu animieren, mehr Wasser zu trinken, und das ist gut.
  • Wenn Sie unter sehr starken Kopfschmerzen leiden, nehmen Sie eine Schmerztablette und noch einmal eine Dosis Magnesium ein.
  • Auch ein gutes Frühstück und ein Spaziergang an der frischen Luft helfen. Danach fühlen Sie sich bald wieder fit.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Dr. Beatrice Wagner
Redaktion: Marielle Becker


 

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