Mit Ruhe und Geduld gegen Bronchitis
Sonntag,
16. Januar 2022
Der Mund-Nasen-Schutz, den uns Corona aufzwingt, schützt auch vor der Ansteckung mit Erkältungsviren. Dennoch werden im Winter Menschen von Husten gequält. Und selbst wenn sich nicht jedes Husten als Symptom einer Covid-Erkrankung entpuppt, ist es doch ernst zu nehmen. Denn aus einem einfachen Erkältungshusten kann sich rasch eine Bronchitis entwickeln – und aus dieser weitere, schwerere Atemwegserkrankungen.
Hier können Sie den Gesundheitstext anhören:
Was ist das eigentlich genau – Bronchitis?
Bronchitis ist eine Entzündung der Schleimhaut in den tiefen Atemwegen, die unbedingt behandelt werden sollte. Denn eine Bronchitis schädigt die Schleimhaut der Bronchien und schwächt deren Abwehrkraft gegenüber dem nächsten Erreger. Auch kann sich eine Bronchitis dauerhaft festsetzen und chronisch werden, insbesondere wenn sie nicht auskuriert wird. Wichtig ist es deshalb, die Anzeichen für eine Bronchitis zu kennen und richtig zu reagieren.
Akute Bronchitis
Typisch für eine akute Bronchitis ist ein trockener, schmerzhafter Husten, der sich mit der Zeit verschlimmert. Gewöhnlich haben die Betroffenen auch mit leichtem Fieber und mit schleimigem Auswurf zu kämpfen. Der Auswurf ist meist weiß, kann aber auch gelb bis grünlich verfärbt sein. Atemgeräusche sowie gelegentliche Luftnot sind ebenfalls Symptome.
Oft geht der Bronchitis eine Erkältung voran. Sie sollten alarmiert sein, wenn Husten und Auswurf einfach nicht aufhören, obwohl die Erkältung schon vorüber ist. Eine leichte Bronchitis kann bis zu drei Wochen andauern. Gehen Sie zu Ihrer Hausarztpraxis, wenn der Husten schmerzt, nicht weggeht, und Sie zudem Auswurf haben.
In der Praxis kann man feststellen, ob Bakterien oder Viren die Bronchitis verursachen. Sind es Bakterien, hat der Auswurf eine grünliche oder gelbliche Farbe und es wird in der Regel ein Antibiotikum verschrieben. In den allermeisten Fällen jedoch ist der Auswurf farblos, und es stehen Viren hinter der Bronchitis. Gegen Viren helfen jedoch keine Antibiotika, und andere Bronchitis-Medikamente gibt es in diesem Stadium ebenfalls nicht.
Abwarten und Tee trinken – die Mittel der Wahl
Sie selbst können Ihrem Körper helfen, mit dem Infekt fertig zu werden. Vor allem ist Schonung angesagt, vielleicht sogar Bettruhe und viel Flüssigkeitszufuhr.
Den Husten sollten Sie nicht gleich mit Hustenblockern unterbinden. Er stellt nämlich den Versuch des Körpers dar, die Bronchien vom Schleim zu befreien. Besser ist es, die Lösung des Schleims zu erleichtern. Dazu gibt es Mittel aus der Apotheke. Pastillen mit den ätherischen Ölen des Thymians, aber auch Huflattich und Isländisch Moos, dies ist ein pflanzliches Mittel, das zu den Flechten gehört und Schleimstoffe enthält, die sich wie eine Art Schutzfilm über die Schleimhaut in Mund und Rachen legen. Diese Wirkstoffe können so gegen Erkältungsbeschwerden helfen und lindern die Reizung der Bronchien. Nachts kann es allerdings trotzdem sinnvoll sein, hustenstillende Mittel einzunehmen –und zwar dann, wenn der Husten Sie allzu sehr am erholsamen Schlaf hindert. Bei einer schweren Bronchitis wird oft Cortison zur Bronchienerweiterung eingesetzt. Zigarettenrauch einzuatmen ist in dieser Zeit allerdings ein absolutes Tabu.
Chronische Bronchitis
Der Übergang von der akuten zur chronischen Bronchitis ist fließend. Die Symptome sind ähnlich: Der Husten kehrt immer wieder, er ist vor allem morgens besonders stark und von Auswurf begleitet. Laut WHO gilt eine Bronchitis als chronisch, wenn Husten und Auswurf an den meisten Tagen des Jahres da sind, jedoch mindestens drei Monate lang in zwei aufeinander folgenden Jahren, und weitere Erkrankungen, die Husten hervorrufen können, ausgeschlossen wurden.
Hauptgrund für die Chronifizierung einer Bronchitis ist Zigarettenrauch. Im Falle einer solchen Raucherbronchitis ist die wirkungsvollste Maßnahme das Einstellen des Rauchens. Dies führt meist innerhalb von vier Wochen zu einem deutlichen Rückgang von Husten und Auswurf.
Wenn Sie eine Raucherbronchitis jedoch ignorieren, kann daraus eine sogenannte COPD entstehen, eine chronische, die Luftröhrenäste verengende Entzündung der Bronchienschleimhaut. Die größte Gefahr der COPD besteht darin, dass die eingeatmete Luftmenge immer kleiner wird. Für Betroffene ist es besonders wichtig, das Rauchen einzustellen. Daneben gibt es Medikamente, welche die Bronchien erweitern und lebenslang eingenommen werden müssen.
Eine chronische Bronchitis kann weitere Folgekrankheiten nach sich ziehen, wie ein Lungenemphysem, eine Vergrößerung des rechten Herzens oder eine Krebsgeschwulst an den Bronchien. Die chronische Bronchitis ist hierzulande eine der wichtigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Gehen Sie also Ihrer Gesundheit zuliebe nicht allzu sorglos mit einem länger andauernden Husten um und beachten Sie die Ratschläge Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes!
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Beatrice Wagner, beatrice-wagner.de Susanne Schneider freistil-texte.de
Redaktion: Andrea Sudiana, Mail asudiana@lzg-rlp.de
Weiterführende Links
Kinder- und Jugendärzte zu Bronchitis bei Kindern
Ernährungstipps bei chronischer Bronchitis
Hustenmedikamente im Test der Stiftung Warentest
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