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Blut spenden – Solidarität, die Leben retten kann

Freitag, 1. Juli 2022

Aktualisiert am 13. Juni 2025  ·  Von diesem Text gibt es keine Audio-Datei.

Blut- und Plasmaspenden spielen eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung. Sie sichern zahlreiche Behandlungen, unterstützen lebensrettende Eingriffe und sind in vielen Fällen entscheidend für das Überleben von Patientinnen und Patienten – etwa nach schweren Unfällen, bei komplexen Operationen oder zur Therapie bestimmter Krankheiten. Damit Blut- und Plasmakonserven jederzeit in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, sind regelmäßige Spenden entscheidend. Besonders in den Sommermonaten gehen die Spendenzahlen jedoch häufig zurück – Urlaub, Freizeitaktivitäten und höhere Temperaturen führen dazu, dass Termine seltener wahrgenommen werden. Dabei ist eine Spende auch an warmen Tagen gut möglich – wenn man vorher genug trinkt und sich im Anschluss etwas Ruhe gönnt. Auf Sport oder körperlich fordernde Tätigkeiten sollte man an diesem Tag lieber verzichten, um den Kreislauf nicht zusätzlich zu belasten.


Blutspenden retten Leben

In allen Regionen Deutschlands gibt es regelmäßig Blutspendetermine. Diese sind wichtig, weil Blutkonserven nicht unbegrenzt haltbar sind, und jederzeit ausreichende Mengen vorrätig sein müssen. Nach Angaben des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG; ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA) werden bundesweit täglich rund 15.000 Blutspenden benötigt.

Blut spenden ohne Altersbeschränkung

Grundsätzlich können alle Erwachsenen ab 18 Jahre, die sich fit und gesund fühlen und mindestens 50 Kilogramm wiegen, Blut spenden. Anders als viele glauben, gibt es keine Altersbeschränkung nach oben. Auch Homosexuelle sind seit einer Gesetzesänderung 2023 nicht mehr von der Blutspende ausgeschlossen.

Um die Gesundheit der spendenden und der empfangenden Menschen nicht zu gefährden, ist eine gewissenhafte Spenderauswahl wichtig. Dazu zählt, dass Menschen unter bestimmten Bedingungen vorübergehend oder dauerhaft nicht für eine Blutspende in Frage kommen. Über Gründe, die zu einer Rückstellung oder zu einem Ausschluss führen können, informiert das BIÖG (früher: BZgA) auf der Website www.blutspenden.de. Personen mit Erkältungssymptomen oder erhöhter Temperatur sind von der Blutspende ausgeschlossen.

Wie läuft eine Spende ab?

Vor einer Blutspende sollte man auf körperliche Anstrengung verzichten, ausreichend trinken und eine fettarme Mahlzeit zu sich nehmen. Für die Anmeldung im Blutspendezentrum ist ein Lichtbildausweis nötig. Anhand eines Fragebogens, weiterer Untersuchungen und eines persönlichen Gesprächs entscheidet eine Ärztin oder ein Arzt, ob die Spende stattfinden kann. Abgefragt werden beispielsweise Medikamente, Reisen und Impfungen. Puls, Temperatur, Blutdruck, Kreislauffunktion und Blutwerte werden überprüft.

Ist alles in Ordnung, werden im Verlauf von etwa zehn Minuten 500 Milliliter Blut über ein steriles System entnommen. Anschließend sollten die Spendenden 20 bis 30 Minuten ruhen. Insgesamt dauert der Termin normalerweise etwa eine Stunde. Auf Sport und Sauna sollten Spenderinnen und Spender für den Rest des Tages verzichten.

Was passiert mit dem gespendeten Blut?

Die Blutspende wird anonymisiert weitergegeben und im Labor auf Infektionen wie Hepatitis B und C, HIV und Syphilis untersucht, ebenso wird die Blutgruppe ermittelt. Aus dem gespendeten, einwandfreien Blut werden unterschiedliche Produkte hergestellt. So können bis zu drei Personen von einer Blutspende profitieren. Am häufigsten sind dies Krebspatienten, gefolgt von Menschen mit Herz-, Magen- und Darmkrankheiten. Außerdem kommt das Spenderblut bei Unfallverletzungen, Blutarmut, Geburtskomplikationen und Erkrankungen von Leber, Nieren, Knochen und Gelenken zum oft lebensrettenden Einsatz.

Wo kann man spenden?

Blut spenden kann man in Unikliniken und in vielen Krankenhäusern, beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes und in kommunalen und privaten Blutspendezentren. Außerdem gibt es mobile Blutspendedienste, die in abgelegeneren Gegenden oder auch bei Firmen und in Schulen Station machen. Die Termine werden meist in der lokalen Presse oder durch Aushänge bekannt gemacht, auch die örtlichen Verwaltungen können Auskunft geben.

Warum sind Blutspenden so wichtig?

Blutkonserven, Blutplasma und weitere Präparate auf Blutbasis werden täglich in der Medizin benötigt. Jeder Dritte in Deutschland ist einmal in seinem Leben auf ein Blutprodukt angewiesen! Einige Präparate sind nur sehr kurz haltbar, andere können tiefgefroren bis zu drei Jahre aufbewahrt werden. Dennoch kommt es gerade in der Sommerzeit immer wieder zu Engpässen, so dass zum Beispiel Operationen aus Mangel an Blutkonserven verschoben werden müssen.

Blut spenden ist ein Akt der Solidarität und zeugt von Verantwortungsbewusstsein gegenüber unseren Mitmenschen. Viele Spenderinnen und Spender fühlen sich aber nicht nur deshalb gut: Da die Blutentnahme beispielsweise vorübergehend zur Senkung von hohem Blutdruck führt, können Menschen mit Bluthochdruck unter Umständen selbst von regelmäßigen Blutspenden profitieren.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de      
Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, E-Mail bkahl@lzg-rlp.de

Weiterführende Links

Informationen zur Blut- und Plasmaspende des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG; ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA)

Rückstellung und Ausschluss: Wer kein Blut spenden darf

Kann ich derzeit zu einer Blutspende zugelassen werden oder nicht? Spende-Check des Bayerischen Roten Kreuzes

Blutspendetermine in Ihrer Nähe

 


 

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