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Alle Jahre wieder – die Grippe

Mittwoch, 1. November 2023

Die kalte Jahreszeit rückt mit großen Schritten näher – und damit auch die nächste Grippewelle. Da sich neben den Grippe-Erkrankungen auch wieder die Corona-Infektionen häufen, sind Überlegungen, wie man sich schützen und einer Ansteckung vorbeugen kann, wichtig. Die Schutzimpfung verhindert zudem eine Doppelinfektion mit Grippe- und Coronaviren. Sie trägt zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems bei, denn jede Impfung gilt als eine Trainingseinheit für die Immunabwehr. Und es ist mittlerweile möglich, gleichzeitig die beiden Impfungen gegen Grippe und Corona zu erhalten.

 

Hier können Sie den Gesundheitstext anhören:


Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut empfiehlt derzeit die Grippeschutzimpfung vor allem für Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Infektionsverlauf.  Dazu zählen:

  • Menschen über 60 Jahre
  • Menschen jeden Alters mit einer Grunderkrankung, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Krankheiten, Lungenerkrankungen (zum Beispiel Asthma oder chronische Bronchitis), Leber- oder Nierenerkrankungen, Immunschwächekrankheiten, Diabetes oder Multiple Sklerose.
  • Menschen jeden Alters, die beruflich oder privat viel mit diesen Risikogruppen zu tun haben, also medizinisches Personal, Pflegepersonal, pflegende Angehörige sowie Rettungskräfte und Polizeibeamtinnen und -beamte
  • Schwangere
  • Menschen jeden Alters, die berufsbedingt viel Publikumsverkehr ausgesetzt sind.

Bis die Grippeschutzimpfung ihren vollen Schutz entfaltet, dauert es rund zwei Wochen. Die Impfung sollte also rechtzeitig im Herbst vorgenommen werden, um für die winterliche Grippewelle gewappnet zu sein. Diese hat ihren Höhepunkt erfahrungsgemäß im Januar und Februar.

Sollten auch Kinder geimpft werden?

Einige Stimmen empfehlen dies in der Annahme, dass Kinder das Virus häufig in die Familien und damit in die Risikogruppen tragen. Diese Meinung ist jedoch umstritten: Viele Fachleute sehen keine Beweise dafür, dass Kinder entscheidend zur Verbreitung der Grippe beitragen. Sie empfehlen deshalb, zunächst nur Kinder mit Vorerkrankungen zu impfen.

Dennoch scheint die Impfung der gesamten Bevölkerung, Kinder eingeschlossen, grundsätzlich sinnvoll – denn es handelt sich bei der Grippe um eine Erkrankung, die auch tödlich verlaufen kann. Da jedoch nur eine begrenzte Menge an Impfstoff zur Verfügung steht, könnten am Ende ausgerechnet die besonders gefährdeten Personen der Risikogruppe nicht geschützt sein. Deshalb sehen viele Fachleute aus dem Gesundheitswesen von einem entsprechenden Aufruf ab.

Wie viel Impfstoff wird gebraucht?

Der Impfstoff gegen Grippe muss jedes Jahr aufwändig neu hergestellt werden – denn das Grippevirus verändert sich ständig. Aufgrund der Erfahrungen in den Regionen der Südhalbkugel, wo die Grippewelle zeitversetzt zur Nordhalbkugel verläuft, versucht man die notwendigen Antikörper für das laufende Jahr zu bestimmen. So bleibt nur eine kurze Zeitspanne für die Herstellung des Impfstoffes, und er kann nicht wie andere, saisonal unabhängige Impfstoffe, auf Vorrat hergestellt werden. Zudem ist die Herstellung des Impfstoffes kompliziert und langwierig.

Ist die Grippeschutzimpfung gefährlich?

Die Bedenken, die manche Menschen gegen die Grippeimpfung hegen, sind medizinisch nicht belegt. Die Impfung gilt im Gegenteil als gut verträglich. Es kann passieren, dass rund um die Einstichstelle Hautrötungen, leichte Schmerzen und Schwellungen auftreten. Eine verstopfte oder laufende Nase kann genauso vorkommen wie die typischen Erkältungssymptome Fieber, Schwitzen und Müdigkeit. Die Folgeerscheinungen halten in der Regel ca. zwei Tage an – das ist die Zeit, in der sich das Immunsystem mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Da der Grippeimpfstoff auf der Basis von Hühnereiweiß hergestellt wird, sollten allergische Personen dies in der Arztpraxis ansprechen.

Wichtig ist auch, dass man zum Impfzeitpunkt weder Fieber hat, noch einen grippalen Infekt in sich trägt. Deshalb fragen Ärztinnen und Ärzte vor der Impfung nach dem Bestehen fieberhafter Infekte im direkten sozialen Umfeld.

Informieren Sie sich hier zum Impfcheck der BZgA

AHA-Regeln nicht vergessen

Grippeviren können über Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen sowie über Hände und Oberflächen übertragen werden. Neben einer Impfung schützen daher auch die während der Corona-Pandemie eingeübten AHA-Regeln vor Grippe: Abstand halten, Hygiene – in Form von regelmäßigem, gründlichem Händewaschen mit Seife – sowie Alltagsmasken.

Weitere Tipps zur Vorbeugung der Grippe

Es kann sich positiv auf den Schutz vor Grippe auswirken, die Schleimhäute in den Atemwegen feucht zu halten – denn trockene Schleimhäute sind anfälliger für Viren. Hier gilt: ausreichend trinken, circa zwei Liter am Tag. Zudem ist es im Winter sinnvoll, regelmäßig zu stoßlüften.

Übrigens: Auch eine gesunde Lebensführung dient dazu, einer Grippe vorzubeugen. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, Verzicht auf Rauchen und Alkohol sowie eine ausgewogene Ernährung stärken die Abwehrkräfte.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, www.freistil-texte.de Redaktion: Andrea Sudiana, E-Mail asudiana@lzg-rlp.de


 

Weiterführende Links

Informationen zum Thema auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA

Sowie hier

Informieren Sie sich hier zum Impfcheck der BZgA

 


 

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